SLRG Solothurn


WEIHNACHTSTAUCHGANG MIT ANSCHLIESSENDEM FONDUEESSEN





Teil 1, der Weihnachtstauchgang oder besser: Pleiten, Pech und Pannen.....

Am 21. Dezember 2002 um 17:45 fanden sich 5 Taucher (Peter Wyss, Rolf Würzer, Werner Aeberhard, Matthias Kauffungen und ich) für die Durchführung des traditionellen Weihnachtstauchgangs der SLRG Solothurn beim Gewerbeschulhaus der selben Stadt ein. Eigentlich wären wir sechs gewesen aber unser Tauchleiter hat in der Hitze des Gefechts vergessen, einen nicht ortskundigen und daher an den Hauptbahnhof bestellten Tauchkameraden dort abzuholen. Nachdem bei der Kreuzackerbrücke einige Vorkehrungen getroffen wurden und definitiv fest stand, dass den allfälligen Zuschauern auf Grund eines Missverständnisses dieses Jahr kein Glühwein offeriert werden konnte, machten wir uns in unseren Tauchanzügen zu Fuss auf den Weg zum Romandie-Steg, bei welchem der Weihnachtstauchgang begann. Vielleicht sollte ich noch sagen, dass natürlich auch ein mit Leuchtstäben (zum Knicken) versehener Weihnachtsbaum, vom Tauchleiter in einem schweren Standfuss befestigt, mit von der Partie war. Den zahlreichen verwirrten Blicken in der Vorstadt entkommen, bereiteten wir uns für den Einstieg vor. Marianne und Fredy hatten das zuvor verschobene Tauchmaterial bewacht und die Fackeln etwas angewärmt. Dass mich Pesche Wyss kurz vor dem Einsteigen in die Aare freundlicherweise noch darauf hinwies, dass der (bis heute wasserdichte) Reissverschluss meines Trockentauchanzuges noch offen war, hat mich davor bewahrt in der schwarzen Nacht und den Fluten der Aare Titanic-mässig zu sinken. Merci Pesche. Eine andere Geschichte die sich erst anbahnte war der Umstand, dass sich Werner, unser Tauchleiter, dazu entschieden hatte sein neues Kreislaufgerät russischer Bauart am Weihnachtstauchgang auszuprobieren. Wir mussten Werner zweimal aus dem Gerät befreien und in eben dieses wieder hinein flechten bis alle Atemregler-, Finimeter-, Inflator- und Tauchanzugschläuche, sowie ein paar weitere Anschlüsse, von denen wahrscheinlich niemand wusste wohin sie führten, so entwirrt waren, dass alles mehr oder weniger an seinem Platz war, oder wir dies zumindest annahmen. Als sich schliesslich alle im Wasser befanden und uns die Fackeln gereicht wurden, löste sich der Standfuss vom Weihnachtsbaum und eine nächste Improvisationsrunde begann mit der Suche nach Keilen und Ästen um das Problem zu beheben. Dies gelang uns allerdings nur bedingt, so dass Werner immerfort mit dem überwasserhalten des Weihnachtsbaums beschäftigt war. Schliesslich in der Aare und stromabwärts auf dem Weg zur Kreuzackerbrücke, stellte sich heraus, dass Werners Kreislaufgerät mit seinen ca. 55kg Gewicht sehr viel Auftrieb erforderte, was ihn zum Versuch veranlasste zusätzlich seinen Trockentauchanzug etwas aufzublasen, um sich Einigermassen über Wasser zu halten. Nur leider war der Luftanschlussschlauch für den Trockentauchanzug bei dem zuvor erwähnten Montierprozedere von Werner in sein Kreislaufgerät nicht sachgemäss angeschlossen worden, weshalb er ausschliesslich mit dem Auftrieb seines Tarrierjackets auskommen musste. Wie er mir später gestand, war sein für uns offensichtlicher Kampf mit dem Weihnachtsbaum und dem defekten Sockel zu diesem Zeitpunkt sein mit Abstand kleinstes Problem. Aber echte SLRG'ler bringt schliesslich nichts aus der Ruhe. Und so schafften wir es dann ohne weitere Zwischenfälle bis zur Kreuzackerbrücke, dem Ziel unserer Mission. Wir versenkten den Weihnachtsbaum auf dem Aaregrund wobei wir den Sockel vom letzten Jahr verwendeten, welcher noch samt Baum da war. Es war eine echte Herausforderung mit den dicken Tauchhandschuhen die Schrauben zu lösen und den neuen Weihnachtsbaum damit zu befestigen. Aber diese letzte Hürde war nach all den vorangegangenen Widrigkeiten schon fast "Peanuts". Dann kam der schöne Teil: Sich auf "Grund" legen, die Tauchlampe ausschalten, entspannen, die in Richtung Oberfläche entschwindenden Luftblasen beobachten und "Oh du fröhliche ...." durch den Atemregler hindurch blubbern. Während sich das Auge an die Dunkelheit gewöhnte, bekam die unmittelbare Umgebung ein neues Gesicht. Sandbänke und die darauf befindlichen Steine waren gut zu erkennen wurden im grünlichen Licht der Leuchtstäbe des Weihnachtsbaums zu einer fast mystischen Welt. Nicht dass ich hier den mit Gerümpel gespickten Aaregrund zum Märchenland verklären will, aber wer das nie erlebte hat etwas verpasst. Zurück an der Oberfläche, kletterten wir zur Kreuzackerbrücke empor, wo die folgenden Aufnahmen entstanden:

weihtg02/dscn1150.jpg

Ich und Matthias Kauffungen, oder ...




weihtg02/dscn1149.jpg

... der von den Strapazen gezeichnete Tauchleiter.




Teil 2, das Fondueessen

Zum Fondueessen sind grundsätzlich alle Mitglieder der SLRG Solothurn sowie die Helfer und Bootsführer von Sicherungseinsätzen mit Anhang eingeladen (zum Weihnachtstauchgang übrigens auch). Einleitend dankte Otto als Leiter des Sicherungsdienstes in einer kurzen Ansprache allen Helfern und Bootsführern für den geleisteten Einsatz. Dies bezog sich auf das Aareschwimmen und den schwimmerischen Teil des Solothurner Triathlon.

weihtg02/dscn1173.jpg

Die Fondue-Crew: Matthias, Urs und Otto in Aktion




So weit ich das mitbekommen habe, ist bei der altgedienten Fondue-Crew (Urs, Matthias und Otto) alles mehr oder weniger nach Plan gelaufen. Das Fondue war wie immer vorzüglich. Weisswein und Kirsch waren reichlich vorhanden, auch schon im servierten Fondue. Dadurch wurden in den angeregten Gesprächen natürlich die Hechte immer länger und die Eglischwärme immer grösser, von den Welsen gar nicht zu reden. Jeder Ferientaucher, der einmal einen Hai von weitem gesehen hat, wäre bei den dort gebotenen Räubergeschichten erblasst vor Neid. Der Knoblauch-Gehalt war zu meiner Freude auch dieses Jahr wieder auf Wettkampfniveau. Allerdings haben sich bestimmte Leute, welche in vergangenen Jahren erheblich an den Folgen von Überdosen dieser Knolle gelitten haben, auffällig diszipliniert zurückgehalten. Zu erwähnen ist auch, dass die Dekoration von Marianne wieder sehr gelungen war und daher sicher auch ihren Teil zur guten Stimmung beitrug. Nach dem abendfüllenden Genuss des Fondues folgte dann noch der eben so traditionelle Fruchtsalat mit Kaffee und Tee. Alles in allem ein gut gelungener Anlass.



Guet Luft, Roman







Zurück an den Anfang des Dokuments

© Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG, Sektion Solothurn