Das Alter des Nidleloch wird auf 1 Million Jahre geschätzt. Es
wurden bis heute durch die AGN (Arbeitsgemeinschaft Nidlenloch) 7 km Gang
"entdeckt", bzw. freigelegt und vermessen. Der vom Eingang am
weitesten entfernte Punkt ist gute 1750 m entfernt und 410 m unterhalb des
Eingangs. Der Rest der 7 km sind Seiten- und Quergänge wie der Himmelgang,
Truggang etc..
Nachdem unser erster Anlauf am 11. Februar am Wetter scheiterte,
klappte der 2. Anlauf am 25. Februar 2007, so dass eine weitere
Nidleloch-Begehung durch die SRLG Solothurn Realität wurde. Zwar war die
Seilbahn auch dieses Mal, bedingt durch starke Windböen, ausser Betrieb aber
aufgrund der milden Temperaturen war die Strasse auf den Weissenstein geöffnet
so das wir mit den Autos bis zum Restaurant Hinterweissenstein fahren konnten.
Es hat mich übrigens "wäuts" gefreut, dass sich auch Höhlen-Neulinge
unter den Anwesenden befanden. Die Beteiligten waren übrigens Lotti Weber
(Ladies first), André Dubois, Andi Baumgartner und Rolf Würzer (der
Fledermaus-Jäger). Es hat mich natürlich weiter sehr gefreut, dass unser
Präsident dabei war, der sich im Verlauf der Tour als zäher Kämpfer erwiesen
hat.
Nachdem die Formalitäten erledigt waren und man sich mehr oder
weniger einig war welche Helmlampe denn nun die beste sei, machten wir uns bei
starkem Wind und leichtem Regen (ideales Höhlenwetter) auf den Weg zum
Höhleneingang.
Dort angelangt wurden die LED- und Karbidlampen in Betrieb genommen
und wir machten uns auf in den Berg! Aufgrund der Nässe erwies sich der steil
abfallende und mit Seilen gesicherte Höhleneingang als eine etwas rutschige
Angelegenheit. Je weiter wir in die Höhle vordrangen desto trockener wurden die
Verhältnisse. Die erste Hürde, der Jungfernschlupf wurde nach einer kurzen
Bedenkzeit von allen gemeistert.
Danach überwanden wir den Zwetschgenstein
und das Sauschwänzli und erwischten die richtige Abzweigung um dem Hauptgang
ins Labyrinth zu folgen bzw. nicht im Himmelgang zu enden. Im Labyrinth folgten
wir nicht dem Truggang sondern weiter dem Hauptgang. Den Kienzelbachfall haben
wir der fest montierten Stahltrosse entlang überwunden. In dieser Region
erblickte Rolf eine erste Fledermaus an einer Wand hängend (die Fledermaus,
nicht Rolf).
Sie schien da vor sich hin zu dämmern und
liess sich nicht durch unsere Anwesenheit stören. Es war ein ganz putziges
Tierchen, wenn auch mit einem etwas grimmigen Gesichtsausdruck. Sie war auch
auf unserem Rückweg immer noch da. Dann kamen 3 Schächte in kurzer Folge. Diese
Schächte verlaufen praktisch senkrecht und sind mit fest montierten
Strickleitern (dies war nicht immer so) versehen. Zuerst die so genannte
„Rinne“ und dann der Teufelsschacht. Der letzte war der Forsterschacht, der mit
gut 13m der längste ist, über welchen wir in die Forsterhalle gelangten. Dort
angelangt wurden zu aller erst ein paar Teelichter angezündet um die Halle
etwas zu beleuchten. Dann entnahm Rolf seinem Rucksack zum Erstauen der
Höhlenneulinge ein komplettes Fondue mit Gäbeli, Brot (geschnitten) und
Schnaps. Auch warmen Tee hatte er dabei.
Den Kocher und die Pfanne habe ich von Matthias Kauffungen ausgeliehen,
welcher diesmal leider nicht mitkommen konnte.
Gut gerührt durch Andi Baumgartner, mit
fachkundiger Beigabe von Kirsch durch Rolf Würzer und der Hand meiner Wenigkeit
am Gashahn des Brenners war nach einer Viertelstunde ein leckeres Fondue bereit
das wir dann auch genossen. Wir hatten uns an diesem Punkt 560m vom
Höhleneingang entfernt und dabei ziemlich genau 150 Höhenmeter nach
"unten" zurückgelegt. Bedingt durch die physische Anstrengung waren
wir alle etwas angefeuchtet und beschlossen daher nach dem Fondue zügig den
Rückweg anzutreten. Im Gegensatz zum letzen Mal habe ich diesmal einen bestimmten
Abzweiger erwischt und bin nicht versehentlich in der Helveterhalle gelandet
;-)
Da es beim Einstieg in die Höhle tendenziell nach unten geht versteht
sich von selbst, dass es beim Ausstieg eher etwas nach oben geht d.h. einem
Aufstieg gleicht. Daher legten wir auf dem Rückweg einige Pausen ein. Wir
hatten dafür genügend Zeit eingeplant. Auf dem Rückweg erspähte Rolf eine
weitere an der Decke hängende Fledermaus. Diese zog sich aber offenbar relativ
schnell in eine Spalte zurück so dass sie nicht alle zu Gesicht bekamen. Je
mehr wir uns dem Ausgang näherten desto rutschiger wurde der Fels. Als wir
schliesslich den Ausgang erreichten war etwas Schnee gefallen der die
Berglandschaft weiss überzog. Wir hatten es geschafft! Natürlich liessen wir
das unterfangen im Restaurant Hinterweissenstein noch bei einen "Kafi
Fertig" ausklingen. Die Höhlentour hat uns alle ziemlich geschafft, so
dass wir uns alsbald auf den Heimweg machten. Danke allen die mitgekommen sind.
Es hat Spass gemacht.
Bis zum nächsten Mal.
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Roman